Die gĂ€rtnerische Gestaltung des Grabes mit Blumen und Pflanzen sorgt nicht nur fĂŒr ein harmonisches, wĂŒrdiges Bild. Sie ist auch der Garant fĂŒr einen grĂŒnen, blĂŒhenden Friedhof und zeugt vom EinverstĂ€ndnis mit der gewachsenen Friedhofskultur. Die FriedhofsgĂ€rtner haben darum Empfehlungen ausgearbeitet, die Hilfen geben fĂŒr eine zeitgemĂ€Ăe Gestaltung der GrĂ€ber.
Vor der Gestaltung und Bepflanzung der GrabstĂ€tte sollte man sich ein paar Gedanken machen, nicht einfach drauf los pflanzen und mit hochwachsenden BĂ€umen oder breitwuchernden StrĂ€uchern die Grabstelle und die benachbarten GrĂ€ber ĂŒberwuchern und zuwachsen lassen. Die Rahmenbepflanzung mit Gehölzen, die BegrĂŒnung der Grabstelle neben dem Grabstein sollte das Gedenkzeichen nicht verdecken, sich dem Grabfeld anpassen und harmonisch in die gesamte Friedhofsanlage einordnen. Durch die Zusammenfassung von GrĂ€bern Ă€hnlicher GröĂe zu einem Grabfeld werden Ruhezonen geschaffen.
Tipp: Gliedern Sie die GrabflĂ€chen nach drei Gesichtspunkten: raumbildende, bodendeckende und blĂŒhende Pflanzen.
Sorgen Sie fĂŒr ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Grabstein und Bepflanzung. Verwenden Sie nur solche Pflanzen, die nicht zu groĂ werden. Sorgen Sie fĂŒr eine abgestimmte Farbharmonie der Blatt- und BlĂŒtenpflanzen.
Rahmenbepflanzung (1) und raumbildende Gehölze (2) nehmen ca. 25%, bodendeckende Gehölze oder Stauden (3) ca. 60% der FlĂ€che ein. FĂŒr jahreszeitlich wechselnden Blumenschmuck sind etwa 15% vorzusehen.
Quelle und ©: CMA
Sie sind sich unschlĂŒssig, wie Sie das Grab Ihrer Angehörigen bepflanzen und gestalten möchten?
Gerne können Sie gerne unsere Mustergrabanlagen auf unserem FirmengelĂ€nde und auf dem Zentralfriedhof in Moers HĂŒlsdonk besuchen. Hier können - ohne groĂe Wege - wesentliche Gestaltungselemente wie Rahmengehölze und Bodendecker besichtigt werden.
Zudem sind die Mustergrabanlagen auf unserem FirmengelĂ€nde 24 Stunden am Tag von der StraĂe aus einsehbar und jene auf dem Zentralfriedhof sind sogar 24 Stunden zugĂ€nglich! DarĂŒber hinaus finden Sie in unserer Galerie viele Anregungen.
Zum Tag des Friedhofs 2011 wurde auf dem Hauptfriedhof in Moers - HĂŒlsdonk von allen auf Moerser Friedhöfen tĂ€tigen FriedhofsgĂ€rtnern und Steinmetzen eine Mustergrabanlage erstellt. Sie befindet sich unmittelbar im Eingangsbereich des Friedhofs und soll, als dauernde Ausstellung, Angehörigen und Friedhofsbesuchern Anregungen zur Grabgestaltung vermitteln.
Unsere GÀrtnerei beteiligt sich mit einem Urnengrab, einer einstelligen und einer zweistelligen GrabstÀtte an der Anlage.
Bei der Gestaltung wurde Bezug zu den Berufen der Verstorbenen genommen. Dies ist die GrabstÀtte eines Landwirtes und seiner Frau, einer GÀrtnerin. Die Berufe der Verstorbenen werden durch die Art der Bepflanzung und die Auswahl der verwendeten Pflanzen zitiert.
Der obere Teil der Bepflanzung ist der Ehefrau gewidmet. Waldsteinia ternata, Fette Henne, Euonymus und Hosta spielen als naturnahe Elemente auf den Gartenbau an.
Der mittlere/untere Teil symbolisiert mit dem geschwungenen Verlauf von Euonymus fortunei âEmerald 'n Goldâ ein Kornfeld, wobei die freien, mit Pinienschrot eingedeckten Bereiche die Funktion der Ackerfurche oder der Fahrgassen ĂŒbernehmen.
Gleichzeitig machen sie die GrabstĂ€tte âbenutzbarâ, da sie den Schnitt und die Pflege der Rahmenbepflanzung und des Wechselbeetes ermöglichen.
Auf dieser Seite möchte ich Ihnen zeigen, wie eine Grabneuanlage in der Regel entsteht.
Die vorgestellte Anlage ist real und tatsĂ€chlich so auf einem Friedhof angelegt worden. Ebenso sind die einzelnen Schritte keine âgestelltenâ Aufnahmen, sondern werden von uns bei jeder Grabanlage so durchgefĂŒhrt.
1)Am Anfang steht immer der Ortstermin auf dem Friedhof, denn der Eindruck âvor Ortâ ist unersetzlich. Wie ist die Lage der GrabstĂ€tte? Der Sonnenverlauf? Die BodenverhĂ€ltnisse? Wie ist der Stein gearbeitet? Wie sind seine Proportionen? Die Farbe? Wie sind die WegeverhĂ€ltnisse? LĂ€Ăt sich die GrabstĂ€tte gut mit Auto und AnhĂ€nger erreichen oder muĂ ein spezielles Fahrzeug eingeplant werden?
All dies sind VorĂŒberlegungen, die nur an der GrabstĂ€tte selber besprochen werden können. Wir planen fĂŒr Ortstermine deswegen immer Zeit ein, um in Ruhe ĂŒber alles sprechen zu können. Gerne fĂŒhren wir Sie auch zu GrabstĂ€tten, die wir auf demselben Friedhof bereits angelegt haben, um Ihnen weitere Anregungen zu geben und zu zeigen, wie sich Gehölze im Laufe der Zeit entwickeln.
Auf der Basis der ersten GesprÀche fertigen wir noch an der GrabstÀtte eine grobe Skizze an, in der alle relevanten Gestaltungselemente enthalten sind.
2) Aus der groben Skizze wird schlieĂlich eine maĂstĂ€bliche Zeichnung gefertigt, die die Grundlage fĂŒr das Angebot bildet
In diesem Fall war eine Gestaltung mit zwei gleich groĂen Dreiecken gewĂŒnscht, die durch einen Weg getrennt sind. Am oberen Ende des Weges â auf der Seite des Verstorbenen â wird das Grablicht plaziert. Zur Wechselbepflanzung ist eine Schale in der unteren rechten Ecke vorgesehen, als Rahmenbepflanzung kommen drei Buchsbaum-Kugeln unterschiedlicher GröĂe zum Einsatz. Die Bodendecker fĂŒr die Dreiecke sind Waldsteinia und Euonymus.
Alle Pflanzen konnten auf dem Friedhof vorgestellt werden. Sollte dies nicht möglich sein, vereinbaren wir selbstverstÀndlich auch einen Termin in unserer Firma, wo wir gÀngige und manchmal auch ungewöhnliche Gehölze und Pflanzen vorhalten. Eine mehrere Jahre alte Mustergrabanlage hilft, die Entwicklung der Pflanzen zu beurteilen.
3)Im Falle einer Angebotsannahme wird die Anlage schnellstmöglich ausgefĂŒhrt. Hierbei können jedoch verschiedene Faktoren bremsen â auf die wir keinen EinfluĂ haben â insbesondere die WetterverhĂ€ltnisse und die PflanzenverfĂŒgbarkeit.
Sollte eine AusfĂŒhrung aus welchen GrĂŒnden auch immer nicht kurzfristig möglich sein, werden wir ein Provisorium erstellen.
Das Bild zeigt jetzt den ersten Schritt.
4) Im nÀchsten Schritt wird zuerst die Rahmenbepflanzung angelegt. Dabei ist darauf zu achten, nicht auf die gelockerten FlÀchen zu treten, da der Boden ansonsten unnötig verdichtet wird, was ein Anwachsen des Bodendeckers erschwert.
Der âGangâ zwischen den beiden Dreiecken war hier sehr hilfreich, ansonsten leisten auch Schaltafeln gute Dienste.
5) Das obere Bodendeckerdreieck aus Euonymus fortunei âEmerald 'n Goldâ ist gepflanzt.
Um ein zĂŒgiges Zuwachsen des Bodendeckers und den schnellen Aufbau einer Wurzelkonkurrenz zu diversen WildkrĂ€utern zu gewĂ€hrleisten, ist eine hohe Pflanzdichte vorzusehen. In diesem Fall besteht das Dreieck aus ĂŒber 200 einzelnen Pflanzen.
6) Das untere Dreieck aus Waldsteinia ternata (ca. 120 StĂŒck) ist gepflanzt, ebenso die saisonale Bepflanzung der Schale. Der Gang ist mit Pinienstreu eingedeckt. Einzig die Laterne muĂ noch vom Steinmetz geliefert werden.
Die Bepflanzung ist relativ anspruchslos und unempfindlich. Bei regelmĂ€Ăigem Schnitt, WĂ€ssern und DĂŒngen sollte sie problemlos 10 bis 15 Jahre oder mehr halten. Lediglich die Waldsteinia muĂ in ihre Schranken verwiesen werden, da dieser sehr wĂŒchsige Bodendecker sich sonst zu sehr ausbreitet.